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Erstellt von T. Gentsch | News

Ecko Unltd. COS Cup Rust | Die deutsche Meisterschaft im Skateboarding 2018


Wird Jost Arens seinen Meistertitel von 2018 verteidigen können?

Fotos & Text: T. Gentsch

Wir schreiben das Jahr 2010. Es ist Ende September, 25 Grad warm und wir befinden uns im sonnigen Breisgau, genauer gesagt im Europapark Rust. Neben mir in der Schlange zur Achterbahn „Silverstar“ stehen Andi Welther, Thomas Weber und noch einige andere der damals besten Skater Deutschlands. Jungs, die furchtlos auf 16ner Rails springen, sich aber beim Anblick des Megacoasters in die Hose scheißen. Mir ging es kaum anders, ich wusste es vielleicht nur besser zu überspielen. Dass wir überhaupt in dieser Schlange stehen durften, verdanken wir dem COS, der vor 9 Jahren zum ersten Mal die Möglichkeit bekam, einen Contest der Serie zur Deutschen Meisterschaft im Skateboarding in Europas größtem Freizeitpark auszutragen. 9 Jahre ist eine verdammt lange Zeit. Fahrer kamen und gingen, tauchten wieder auf, oder wurden zu Pros. Das Wetter war mal sonnig und heiß (oder auch mal sonnig und kalt), es gab komplett verregnete Wochenende oder gar Schneefall. Doch egal welche äußeren Umstände auch herrschten, es gab stets eine Konstante – und  die heißt "Silverstar".

Wobei, dass ist SO nicht ganz korrekt, schließlich fahren wir alle primär wegen des COS Cups nach Rust. Allerdings gibt es keinen Stopp, auf den sich die Beteiligten dank des bunten Rahmens mehr freuen; das wage ich jetzt einfach mal zu behaupten. Aufgrund des Feier- und Brückentags in diesem Jahr reiste unsere Truppe schon am Donnerstag von Münster durch die halbe Republik, inklusive eines Zwischenstopps an einem bekannten Rail in Karlsruhe, das jetzt einen Kink hat. In Rust angekommen begann der Übliche „Contest-Turnus“ seinen Lauf zu nehmen. Nach und nach tauchten „die üblichen Verdächtigen“ auf, die ersten Kästen Bier wurden geleert und man freute sich darauf am nächsten Morgen ausschlafen zu können – bis auf eine kleine Gruppe, die frühestmöglich zum Silverstar wollte!

Das frühe Auftauchen im Park performten wir an allen drei Tagen. Das bedeutete zwar ein tägliches Aufstehen um 7 Uhr früh, aber das war die Qual wert. Zudem waren wir nach 4 Fahrten an jedem Morgen stets richtig wach und eine gewisse Aufmerksamkeit kann auf einer deutschen Meisterschaft bekanntlich nie schaden. So ließ sich mit einem Blick feststellen, dass Mika Möller innerhalb eines Jahres sein Repertoire zumindest gefühlt verdoppelt hat. Seine Alley Oop Bs Airs, mit „Tailbash“ am Coping abgepoppt und an der Nose gegriffen, sagen auf jeden Fall schon sehr viel über Mikas momentanes Level aus. Ähnlich beeindruckend waren die Lines von Reece Knobloch, der ebenfalls von Stopp zu Stopp besser zu werden scheint. Wenn DIE Beiden erstmal 16 Jahre alt sind, wird sich „Contest-Deutschland“ warm anziehen müssen!

Sowohl am Samstag, als auch am Sonntag gab es neben dem eigentlichen Contest noch den Ravenol Barrel Jump und den Playstation Best Trick Contest. Für den Best Trick wählte man mit dem Up-Curb das kleinste Obstacle auf dem Parcours, wodurch ein Tech-Trick-Geballer sondergleichen seinen Lauf nahm. Denny Pham sah zunächst wie der Gewinner aus, allerdings war es am Ende dann doch Alöex Ring, der mit insgesamt 3 Tricks die Playstation samt VR Brille mit nach Hause nahm. Beim Barrel Jump kam leider das Manko von zu wenig Anlauf zum Tragen, dennoch schaffte Michael Griggs 6 Fässern und wurde so zum Sieger erklärt. Mastermind Ralf Middendorf bestand darauf, dass „seit den Siebzigern die Barrel-Jump Regel besagt: 3 Meter mit beiden Füssen auf dem Board Weiterfahren gilt als Make“! Ich für meinen Teil bin mir da nicht ganz so sicher und wenn es hier jemanden gibt, der das Eine oder Andere belegen kann, bekommt er von mir persönlich ein neues Deck!

Nach dem Semi-Finale am Sonntag, bei dem von 20 auf 5 Fahrer gecuttet wurde, gab es einige Diskussionen. Reece Knobloch, Josh Junkes und Alex Mizurov hatten allesamt auf die zweite Kommastelle die gleiche Punktzahl, was irgendwie seltsam anmutete. Zudem war Alex einen ähnlichen Run wie am Vortag gefahren, damit allerdings weit weniger Punkte eingeheimst. Vorjahressieger Jost Arens schaffte es zusammen mit Sascha Scharf, Patrick Rogalski, Mika Möller und Denny Pham einen der begehrten Finalplätze zu ergattern, musste sich nach einer packenden „Organised Jam Session“ allerdings mit Platz 4 zufriedengeben. Rogge schaffte Tech-Tricks, die andere nur in einem Best Trick Contest auspacken und kam auf einen verdienten dritten Platz. Wie schon zuvor beschrieben, wird es von Jahr zu Jahr schwerer Mika zu schlagen, allerdings gelang genau DAS Denny Pham, der somit erstmals den Titel holt und neuer deutscher Meister ist! Herzlichen Glückwunsch nach Berlin. Lea Schäfer holte sich nach Platz 2 im letzten Jahr den Titel zurück und bei den Ü-30igern schaffte Jakob Dohse den Sprung auf den ersten Platz. Auch hier heißt es zu gratulieren! Wir sehen uns 2019!