Die Kante die jeder kannte | Rollmarkt Mönchengladbach
Curb only Game of S.K.A.T.E.
Fotos & Text: T. Gentsch
Einer der ältesten Tricks im Skateboarding dürfte der sogenannte Edger sein. Die wenigsten Skater werden heutzutage mit diesem „Trick“ etwas anfangen können, aber Ende der Siebziger zierte dieses Manöver sogar Cover von Magazinen. Unter einem Edger muss man sich einen Fs oder Bs Grind in einem Pool oder einer Vert-Ramp vorstellen, bei dem man „weiter als den eigentlichen Grind“ über das Coping hinausfährt. Wir reden hier nicht von „Stand up Grinds“ sondern von solchen, bei denen das gesamte Körpergewicht in der Rampe verbliebt. Bei einem Edger berührt also nur noch der äußerste Rand der in die Rampe gewandten Rolle das Coping und man tanzt somit wahrhaft auf der Edge, also der Kante.
Nun ja, vierzig Jahre später kennen die meisten Skater nur noch eine Kante, und zwar die an einem Curb, oder wie der Amerikaner sagen würde, an einer Ledge. Denn, auch hier eine kleine „Klugscheißer-Nachhilfestunde“, in den USA sind Curbs nur Boardsteinkanten, und was wir hier zumeist als Curb bezeichnen eben eine Ledge. Am dritten Oktoberwochenende 2019 lud der Rollmarkt in Mönchengladbach zum ersten K.A.N.T.E. „Game of Skate“, ausgetragen im Head-To-Head Modus a la „Battle at the Berrics“. OG Mönchengladbach Skater Maurice Bröxges hatte hierfür einen speziellen Modus sowie gewisse Regeln erarbeitet, denen sich am 19.10.2019 insgesamt 28 Fahrer in 2 Gruppen unterwarfen. Hierfür wurde die Fläche des Rollmarktes auf das Curb dezimiert, welches ansprechend beleuchtet und so in Szene gesetzt wurde.
Was sich schnell herausstelle: Das Ganze ist eine sehr langwierige Angelegenheit, vor allem, wenn der „Nachmachende“ pro Trick zwei Versuche hat. Aber so war es nun mal und da auch die B-Gruppe mit einem hohen Niveau aufwarten konnte, kam keine Langeweile auf. Hier gewann am Ende Benjamin Mönks, der sicher auch in der A-Gruppe eine gute Figur abgegeben hätte.
Nach der ersten „Runde“ in der B-Gruppe gab es dann den ersten Durchlauf bei den Gesponsorten, bei der einige Favoriten schnell am letzten Buchstaben angekommen waren. So schied Josh Junkes trotz Wahnsinns-Combos schon im ersten Battle aus, ebenso Julian Adomako, der Pupecki-Reverts sicherer als Andere 50/50 Grinds machte. Maurice gab zwischendurch das Amt des Schiedsrichters ab und durfte direkt mal gegen Alex Ring antreten. Ein Vierteljahrhundert auf dem Skateboard zu stehen zahlte sich aus, aber schlussendlich hatte Alex dann doch das ein oder andere Tech Manöver in petto, dem Maurice nicht gewachsen war. Trotzdem ein Killer-Game. Das Finale bestritten dann wiederum Alex und sein guter Buddy Kalle Zollino und es war alles andere als klar, wer hier als Sieger hervorgehen würde. Am Schluss war es erneut Alex, aber Kalle hat es ihm alles andere als leicht gemacht.
Es war mal wieder ein toller Samstag in Mönchengladbach, einer Stadt, in der ich mich als Gast immer sehr wohl fühle. Es erinnert irgendwie an alte DOME Zeiten dort zu sein und Dank der Familie Suhari und allen Mitarbeitern der Rollbrettunion kommt schon fast ein heimatliches Gefühl auf. Wir freuen uns schon auf den nächsten Event zur Weihnachtszeit!