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Erstellt von T. Gentsch | News

Titus "Destroy the Spot" | Bochum


Wäre im Jahre 2020 alles „nach Plan verlaufen“, säßen momentan wahrscheinlich 90% aller Rollbrettfahrer vor dem Fernseher und würden erstmalig Skateboarding bei den olympischen Spielen bestaunen. Auch wenn solche Wettbewerbsstrukturen in der Szene stets verschrien waren und sind, reingeschaut hätten sicher die Meisten; alleine schon des gemeinsamen „Ab-Hatens“ willen. Mit dem „Destroy the Spot“ Format hat Titus jedoch eine Wettbewerbsidee umgesetzt, die auch eingefleischten Gegnern des kompetitiven Skateboarding Begeisterung entlocken kann. Vergangenes Jahr einzig in den Niederlanden ausgetragen, war es 2020 an der Zeit, auch auf deutschem Boden einen „real Streetcontest“ dieses Formats zu starten. Die Bochumer Ruhr-Uni mit dem "QVC" (Stairs & Lines) und der altbekannten Hubba wurden als Spot-Areal auserkoren und auch wenn dort nach wie vor alles beim Alten ist – tricktechnisch wurden die drei bewerteten Spots auf jeden Fall zerstört!

Es war etwa halb eins, als unsere Münsteraner Reisegruppe am „QVC“ vorfuhr. Ganze fünf Kids waren zu dieser Zeit am Start, weshalb David und ich beschlossen, uns kurz die nahegelegene Hubba anzuschauen. Keine zwanzig Minuten später wieder am Leonardo-Da-Vinci Platz vorfahrend, bot sich ein etwas differenziertes Bild. Mittlerweile hatten sich schätzungsweise 99 Skateboardfahrer auf dem Platz versammelt und probierten sich primär an Lines „die 2er Ledge hoch to die 6er Stufen runter“ – also quasi der Line, die im Rahmen des Events als Spot Nr. 2 auserkoren worden war. Das sah alles schon sehr gut aus, allerdings sollte es bei schwülen 25 Grad zunächst einmal eine entspannte 7er Session als ersten Spot geben. Gesagt, getan und so schmissen sich ab halb zwei Uhr nachmittags viele kleine und große Moscher das Treppenset herunter.

Wie es sich für einen solchen Event gehört, verständigte man sich beim Thema „Judging“ darauf, dass per Applaus der Sieger des jeweiligen Spots gekürt wurde. Das hat Vor- aber auch Nachteile, vor allem, wenn sich ein gewisser „Lokalpatriotismus“ einschleicht. Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, dass das „Destroy The Spot“ Konzept eben gerade die lokalen Skater abholen will und somit war das schon alles OK so. Zudem gab es an jedem Spot 150,- Euro in kleinen Scheinen „Cash for Tricks“, sodass sich auch Fahrer, die nicht den jeweiligen Spot gewannen, einige Scheinchen abholen konnten. Der Applaus entschied letzten Endes, dass Georg „G“ Anders den ersten Spot gewonnen hatte und zack, ging es auch schon mit dem Line-Spot weiter.

Auch wenn Lines sicher anspruchsvoller als einzelne Tricks sind, ging Moderator David Luther hier verdammt schnell das Geld aus. Eine gute Combo folgte auf die nächste und erneut waren es Mark Frölich, Kalle Zollino und „G“ die den „Gesamtsieg“ fuhren. Hier hätten bei „normalen Judges“ sicher eher Kalle oder Mark gewonnen, aber erneut hatte Georg die Crowd auf seiner Seite und heimste auch hier den Gesamtsieg ein. War aber auch in Ordnung so, solange denn alle ihren Spaß hatten und haben. Nach wie vor mehr perfekt im Zeitplan wurde beschlossen, sich eine Stunde (Nach-) Mittagspause zu gönnen, bevor es 800m weiter an der Hubba weiterging.

Wie man auf den Bildern sicher sehr schön erkennen kann, liegt der letzte Spot angenehm im Schatten, was nach der gefühlten Bratpfanne zuvor für Viele eine sichtliche Wohltat war.  Allerdings schienen so manche Fahrer derart ausgepowert, dass sie es vorzogen, Mark Frölich, Eric Springborn und Marcel Zylka bei ihrer Interpretation eines „Ledge-Abrisses“ zuzuschauen. Dass Mark die Hubba schon vor über 15 Jahren geskatet ist, war seinem Skaten unschwer anzusehen. Es müssten etwa 8 verschiedene Tricks gewesen sein, die er an diesem Nachmittag machte und so war vollkommen klar, dass er den Spot gewonnen hatte.

Allerdings war es sehr schwer zu sagen, ob nicht vielleicht doch der 360 Flip 50/50 von Eric Springborn der beste Trick war. Für Mark hatte Eric auf jeden Fall gewonnen und Champion der er ist steckte er mir noch ein paar Scheine zu, die ich Eric das nächste Mal, wenn ich ihn sehe, geben werde. Danke an alle Anwesenden, es war eine große Freude die Skate-Family mal wieder vereint zu sehen. Danke an Titus für das üppige Preisgeld und lasst euch gesagt sein: Der nächste #titusdestroythespot ist schon in Planung!